Einweihung des Fichtelberghauses am 21. Juli 1889.

An einem herrlichen Sommersonntage, den 21. Juli konnte das Hauptwerk, das der Erzgebirgsverein bisher vollendet hat, das Fichtelberghaus geweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. So viele Besucher wird wohl die höchstgelegene Stadt unseres Sachsenlandes, Oberwiesenthal, lange nicht gesehen haben wie an diesem Tage. Von nah und fern waren die Freunde der Bestrebungen des Erzgebirgsbereins herbeigeeilt, um der Weihe des auf dem höchsten Berge Sachsens erbauten Unterkunftshauses, das so ehrenvolles Zeugnis für die Thätigkeit unseres Vereines ablegt, beizuwohnen. Wiesenthal hatte zu Ehren des Tages Festgewand angelegt; Ehrenpforten, welche dem Wanderer ein fröhliches Willkommen zuriefen, waren errichtet worden, und von den Häusern und der Kirche wehten Flaggen dem Besucher den Gruß der Bergstadt entgegen. An dem mittags sich ordnenden Festzuge nahmen die Feuerwehr, die Schützen, die Innungen Wiesenthals etc. mit ihren Fahnen und Musikchors teil, so daß derselbe ein interessantes Bild gewährte. Als Ehrengäste waren zu der Weihefeierlichkeit erschienen Herr Amtshauptmann von Mayer aus Annaberg, Herr Oberregierungsrat Amtshauptmann Freiherr von Wirsing aus Schwarzenberg, die Vertreter der königlichen und städtischen Behörden Wiesenthals, die Vertreter der königlichen Revierverwaltungen Herren Oberförster Schaal-Unterwiesenthal, Böhme-Oberwiesenthal und Lieske-Neudorf, ferner Herr Landtagsabgeordneter Crüwell aus Annaberg, Herr Brandversicherungsinspektor Streittmann aus Annaberg, mehrere Beamte der Zoll- und Steuerbehörde sowie Mitglieder der benachbarten böhmischen Gebirgsvereine aus Joachimsthal, Gottesgab etc. Der Erzgebirgsverein war vertreten durch den Gesamtvorstand sowie durch zahlreiche Mitglieder von verschiedenen Zweigvereinen. Auf dem Gipfel des Fichtelberges, auf welchem sich der so stattliche Bau erhebt, war eine Ehrenpforte errichtet worden, und ebenso hatte das Fichtelberghaus durch Flaggen und Gewinde entsprechenden Schmuck erhalten. Die Weihefeierlichkeit, die durch den Vortrag der Kantate von Otto „O schöner Tag der Weihe” von seiten des Gesangsvereins zu Oberwiesenthal eröffnet ward, wohnten ungemein viele Personen bei. Von dem sinnig geschmückten Podium aus sprach zunächst Herr Pastor Friedlein aus Oberwiesenthal folgendes Gebet:

„Das walt Gott Vater, Sohn und heiliger Geist! Amen.

Herr Gott, himmlischer Vater, zu Dir empor heben wir Herzen und Hände an diesem festlichen Tage der Weihe. Wir danken Dir, daß Du diesen Bau und die daran arbeiteten, bisher behütet; denn wo Du nicht das Haus bauest, da arbeiten umsonst, die daran bauen, wo Du nicht die Stadt behütest, da wachet der Wächter umsomst.

Wir bitten Dich, nimm Du diesen Bau in Deinen starken Schutz, beschirme ihn wider Wetterschaden und Sturmesgewalt, erhalte ihn in Eis und Schnee und wehre den frevlerischen Händen, die ihn zu zerstören versuchen möchten.

Segne alle die, die in diesem Hause aus- und eingehen, die aus dem Tiefland, aus der Gassen drückender Enge heraufkommen in unsere Berge, um neue Kraft und Frische zu neuer Arbeit zu suchen. Laß sie hier Erquickung finden an Leib und Seele, daß sie reichlich gestärkt in die Heimat zurückkehren mögen.

Hilf aber auch, daß unsere Augen auch auf dieser Höhe sich richten zu Deinen ewigen Bergen. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt; meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Herr, behüte uns vor allem Übel, behüte unsere Seelen. Herr, behüte unsern Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit. Amen.”

Der Erbauer des Hauses, Herr Baumeister Puschmann aus Johanngeorgenstadt, übergab hierauf dem Vorsitzenden im Gesamtvorstande des Erzgebirgsvereins, Herrn Dr. Köhler unter nachverzeichneter Ansprache den Schlüssel zu dem Fichtelberghause:

„So ist denn die erhoffte Stunde gekommen, in welcher dieser Bau seinem Begründer fertig übergeben werden kann. Nächst dem allmächtigen Baumeister, der sorgen- und mühevolle Arbeit segnete und das, so manches schwere Opfer fordernde Werk glücklich vollenden ließ, von Herzen zu danken, drängt es mich an dieser Stelle auch besonders Ihnen, geehrte Herren des Gesamtvorstandes im Erzgebirgsvereine, die Sie in Ihrer Gesamtheit mir gegenüber allezeit den Standpunkt eines einsichtsvollen Bauherren bewahrten und so die mancherlei Schwierigkeiten erträglich machen und überwinden halfen, aufrichtigen Dank auszusprechen.

Mit solchem Danke überreiche ich Ihnen hochgeehrter Herr Vorsitzender in dieser Feierstunde den Schlüssel zu dem, nunmehr seinem Zwecke dienstfertigen Hause und füge als Segenswunsch die Worte des meinen Entwurf fürs Fichtelberghaus begleitenden Mottos hinzu:

Deutsches Haus, Deutsches Land!
Schirm es Gott mit starker Hand!”

Hierauf ergriff Herr Dr. Köhler das Wort zur Fest- und Weihrede.

„Hochzuverehrende Festteilnehmer!

Wir stehen auf einer Stelle unsers sächsischen Vaterlandes, die sich unter allen anderen am höchsten zu den Wolken erhebt, auf einem Platze, den die letzteren an gar vielen Tagen des Jahres wie mit einem undurchdringlichen Schleier verhüllen, und von dem sie sich wogend und wälzend in die umliegenden Thäler und Schluchten wie chaotische Massen niedersenken. Aus den Wolken verdichtet sich das belebende Wasser, welches dann rund um den Gipfel dieses Berges aus dem Boden quillt und als Zschopau, Sehma, Mittweida und Schwarzwasser segenspendend den vaterländischen Thälern zueilt.

Daher nannte schon vor 200 Jahren unser erzgebirgischer Historiker M. Christian Lehmann den Fichtelberg einen Wasserschlauch und einen Wetterhahn des ganzen Obergebirgs; er wußte bereits, daß man oft bei gutem Wetter hinaufsteige und ehe man sichs versehe, sei der Gipfel mit Nebel und Wolken überzogen.

Dazu ist der Fichtelberg ein Markstein zwischen Sachsen und Böhmen, und seine beiden Häupter schauen hinüber nach dem turmgekrönten Keilberge, der nächsten Grenzwarte unsers schönen Vaterlandes.

Es ist, hochgeehrte Anwesende, ein erhebendes Gefühl, auf dem höchsten Berge des Vaterlands zu stehen und von demselben über die bewaldeten Vorberge niederzuschauen auf blühende Städte und Dörfer und über weite Fluren, auf denen jetzt im goldigen Sonnenlichte die Ähren einer gesegneten Ernte entgegen reifen.
Darum winken uns die Berge gleichsam zu sich hinauf, und dieser Fichtelberg insbesondere will uns die göttliche Herrlichkeit sehen lassen, welche wie ein Wunderbild denen sich aufthut, die, vom Glücke begünstigt, seinen wolkenfreien Gipfel besteigen.

Deshalb sollen auch schon vor einigen hundert Jahren, wie uns eine Chronik meldet, die Herren von Schönburg hier oben ein Lust- und Jagdschloß erbaut, und, umgeben von den rauschenden Wäldern sich nach dem edlen Waidwerk des Anblicks der dunkelgrünen Bergwellen erfreut haben. Das Haus aber verfiel ohne eine sichtbare Spur seines Daseins zurückzulassen und nun bot der Gipfel des Fichtelbergs sehr lange Zeit hindurch dem Besucher keinen Schutz mehr gegen die Angriffe der Witterung, bis gegen die Mitte unsers Jahrhunderts auf Veranlassung der Königl. Forstrevierverwaltung sich ein turmartiger Bau erhob, den die meisten unter uns wenigstens in seiner altersschwachen und gebrechlichen Gestalt noch gesehen haben.

Als sich dann vor einem Jahrzehnt die bis dahin nur von Einzelnen ausgesprochene Überzeugung in weiteren Kreisen Bahn brach, wie es doch unser Erzgebirge verdiene, nach seinem Aschenbrödelleben zur Anerkennung seiner Schönheiten zu gelangen, als man sich allenthalben im Gebirge rührte, diese Schönheiten in gebührender Würdigung hervorzuheben, da erwachte auch immer lauter in Wiesenthal und insbesondere unter den Mitgliedern des daselbst entstandenen Erzgebirgs-Zweigvereins der Wunsch, den Gipfel des Fichtelbergs mit einem Schutzhause geschmückt zu sehen. In bescheidener Weise sollte nach einem Entwurfe des Herrn Brutus Fleischmann in Oberwiesenthal ein einfacher Blockhausbau in nächster Nähe des alten Turmes, dann aber ein Anbau an denselben errichtet werden, und als sich dies in mehrfacher Hinsicht als unthunlich erwies, wurde 1886 von der in Zwickau tagenden Delegiertenversammlung des Erzgebirgsvereins nach einem Antrage des Herrn Ludwig Lamer in Hainsberg beschlossen, auf dem Fichtelberge ein massives Gasthaus mit einer hölzernen Remise zu erbauen und diese Angelegenheit eine Aufgabe des Gesamtvereins werden zu lassen. Somit ging die Hauptleitung in die Hände des Gesamtvorstandes über, welcher nun im Einvernehmen mit dem Wiesenthaler Zweigvereine Herrn Baumeister Oscar Puschmann in Johanngeorgenstadt mit Anfertigung eines Baurisses und Kostenanschlags und darauf auch mit der Ausführung des Baues betraute, nachdem vom Königlichen Finanzministerium die Erlaubnis zum Abbruche des Turmes und zur Errichtung eines Hauses erteilt worden war. Somit konnte dann der Bau, dessen Kosten anfänglich auf 16000 Mark veranschlagt worden waren, die infolge einer Nachbewilligung aber auf 18000 Mark stiegen, wozu später noch für eiserne Schutzläden 500 Mark kamen, im Frühjahre 1888 begonnen werden.

Mit großer Opferwilligkeit haben dann die Zweigvereine, sei es durch wiederholte Geschenke, sei es durch erhöhte Beiträge an die Hauptkasse und ansehnliche Bewilligungen aus derselben, oder Entnahme von Anteilscheinen und Unterbringung derselben bei ihren Mitgliedern das vaterländische Unternehmen gefördert und den schon vorher von dem Zweigvereine Wiesenthal durch verschiedene Veranstaltungen gesammelten Baufond bis zu einer Höhe wachsen lassen, die uns, obschon noch eine Summe von über 2000 Mark aufzubringen ist, endlich an die Ausführung unseres Werkes gehen ließ. Es haben auch einzelne außerhalb des Vereines stehende hochgeschätzte Personen noch auf andere Weise uns erheblich unterstützt, so wiederholt Frau verwitwete Apotheker Therese Unger in Oberwiesenthal durch Uebernahme verschiedener nicht unansehnlicher Geldausgaben, ferner die Beamten der Königl. Oberzoll- und Steuerinspektion in Annaberg durch eine unter sich veranstaltete Sammlung, und in jüngster Zeit Herr Fabrikant Max Mohn in Radeberg durch die Schenkung bunter Scheiben für Fenster des Treppenhauses bez. des Turmes. Für den innern Schmuck und des Hauses Ausstattung sorgte außerdem noch der Chemnitzer Zweigverein durch das Geschenk dreier Büsten, nämlich derjenigen Seiner Majestät unsers allverehrten Königs, sowie unsers durchlauchtigsten Protektors Prinz Georg und Seiner Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm II. Auch ein Fremdenbuch wurde bereits im vorigen Jahre von 4 Chemnitzer Herren und warmen Freunden unseres Gebirgs gestiftet, sowie uns früher vom Herrn Optiker Otto in Dresden ein gutes Thermometer als Geschenk für das Fichtelberghaus zuging.

Ganz besonders jedoch fühle ich mich noch zu der angenehmen Pflicht gedrängt, sowohl dem Königl. Finanzministerium, als auch dem Bezirksverbande Annaberg und den Ständen des erzgebirgischen Kreises an dieser Stelle und bei unserm frohen Feste für die hohen Summen, womit uns dieselben unterstützten, im Namen des Erzgebirgsbereines den unterthänigsten und verbindlichsten Dank auszusprechen. Wir erhielten als Beihülfen zu dem Baue von dem Königl. Finanzministerium 1000, von dem Bezirksverbande Annaberg 3000 und von den Ständen des erzgebirgischen Kreises die Summe von 500 Mark.

Aber nicht minder geziemt es sich, daß ich heute auch mit Dank hervorhebe, wie sowohl die Königliche Amtshauptmannschaft Annaberg und die Königl. Oberforstmeisterei Schwarzenberg, als auch die Königl. Forstrevierverwaltung zu Ober- und ganz besonders die zu Unterwiesenthal, in deren Bezirke ja das Fichtelberghaus steht, ferner die Königl. Oberzollinspektion zu Annaberg, die Königl. Brandversicherungs-Inspektion daselbst und der Herr Bürgermeister in Oberwiesenthal unser Unternehmen mit Rat und That gefördert haben.

Der Vorstand des Wiesenthaler Zweigvereins und der von letzterem für den Bau gewählte Ausschuß aber werden das frohe Bewußtsein in sich tragen, daß es mit durch ihre Ausdauer gelungen ist, das lang ersehnte Fichtelberghaus heute vollendet zu sehen. Der Gesamtvorstand spricht auch ihnen für ihre Mühewaltung an dieser Stelle den verbindlichsten Dank aus.

In uneigennütziger Weise und unter vielfachen Mühen hat nun Herr Oscar Puschmann ein Werk geschaffen, das bis in ferne Zeiten ein ehrendes Zeugnis der Tüchtigkeit seines Schöpfers und Baumeisters sein wird. Es geziemt sich daher, daß der Gesamtvorstand im Namen des Gesamtvereins dem Manne, welcher unter mancherlei vorher nicht geahnten Schwierigkeiten und voraussichtlich selbst unter persönlichen Opfern doch alles so schön vollendete und zum befriedigenden Abschlusse brachte, den verdienten Dank am Tage der feierlichen Eröffnung des Hauses ausspricht.

Möge das Haus auf dieser Höhe, wo menschlicher Schutz gegen die mächtigen Naturgewalten nicht ausreichen würde, wo die Schneestürme entfesselt walten oder der verzehrende Blitz sich seine Wege und Ziele sucht, fortan unter dem Schirme des Höchsten stehen, möge das Fichtelberghaus in seinen Räumen ungezählt Wanderer aufnehmen, welche in frischer Bergesluft gesunden und im Anschauen der schönen Gottesnatur für ihr Gemüt belebende Eindrücke empfangen wollen, und mögen von seiner Zinne aus immer die Augen auf ein Land schauen, dessen Bewohner in friedlicher Thätigkeit sich einer weisen Regierung unter unserm angestammten Fürstenhause erfreuen.

Vor wenig Wochen hat das Sachsenvolk ein Jubelfest gefeiert, dessen Erinnerung auch wir durch eine einfache Tafel an diesem Hause festhalten wollen: denn 800 Jahre sind vergangen, seit der erste Wettiner durch den deutschen Kaiser mit dem Markgrafentume Meißen belehnt und damit zur Wurzel eines vielästigen Fürstenstammes, zum Stammvater eines Fürstengeschlechts wurde, „deß‘ Heldenlauf reicht bis zu unsern Tagen.“

Gott erhalte unsern König, den Helden im blutigen Kampfe gegen den Erbfeind Deutschlands und den Förderer der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, Gott sei auch ferner mit seiner hohen Gemahlin, der Helferin und Trösterin, wo Notleidende trauern und weinen, und er sei mit unserm gesamten Königshause; und so stimmen Sie mit dankerfüllten Herzen durch ein dreifaches Hoch ein in den Ruf:

„Es lebe Seine Majestät, unser allergnädigster König und Herr,
es lebe Seine durchlauchtigste Gemahlin, unsere allergnädigste Königin, und
es lebe Seine königliche Hoheit Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, der durchlauchtigste Protektor des Erzgebirgsvereins!
Sie leben hoch, und nochmals hoch, und zum dritten Mal hoch!”

Die Versammelten stimmten begeistert in das Hoch ein und sangen sodann das Sachsenlied: „Den König segne Gott!”

Der Vorsitzende des Wiesenthaler Zweigvereins, Herr Fabrikant Guido Müller wandte sich hierauf in folgender Ansprache an die hochansehnliche Festversammlung:

„Für unser, an Naturreizen so reich ausgestattetes Erzgebirge, insbesndere für unser Städtchen Wiesenthal ist heute ein Tag von ganz besonderer Bedeutung angebrochen. — Das ganze Erzgebirge lenkt heute seine Blicke nach den gewaltigen Höhen, welche sich an den Marken unseres Vaterlandes erheben und mit des Himmels Wolken, mit den harzreichen Lüften, in welche sie ihre Häupter hineintauchen, Zwiegespräche halten. Alle, welche unser schönes Gebirge lieben und lieben gelernt haben, denen die Erschließung desselben für die Touristenwelt am Herzen liegt, sind herbeigeeilt, um an dieser Stätte, dem höchsten Punkte unsers Heimatlandes, einem hochbedeutungsvollen Festakte beizuwohnen. Nach manchem Opfer, nach rastloser Arbeit seitens der Erzgeb.-Vereine ist es uns möglich geworden, dem Fichtelberg, unserm gemeinsamen Pflegling eine neue Krone auf sein Haupt zu setzen, eine Krone, die in dieser Stunde ihre festliche Weihe erhalten soll.

Auch unser Zweigverein Wiesenthal ist hier erschienen, um seiner Freude über das Gelingen eines schweren Werkes, das er angebahnt, Ausdruck zu verleihen, um die geehrten Brudervereine von nah und fern mit Herz und Hand zu begrüßen. — Ja, seien Sie uns Alle herzlich gegrüßt, die Sie mit uns vereint gearbeitet, die Sie nun auch den Lohn des Gelingens aus der Hand der Beharrlichkeit und des kräftigen Thun’s mit uns gemeinsam empfangen. Seien Sie willkommen, die Sie mit uns die Herzen zum himmlichen Vater erheben, um ihm für die uns gespendete Kraft des Handelns Dank darzubringen. — Wer aber ein großes Ziel erreicht hat, der wirft gern noch einen Blick zurück auf den Weg, den er gewandelt; wer eine schöne Frucht hat reifen sehen, der fragt nach der Wurzel, die sie genährt, nach den Umständen, die ihr zum glücklichen Gedeihen verholfen. Das neue Haus, unsers Fichtelberges Zierde, des Erzgebirgsvereines Stolz, ist fertig, die Frucht steht gereift da. — Die Wurzel aber, die sie hervorgetrieben, kann keine andere sein, als die Liebe zu unsrem Erzgebirge, zu unsrer herrlichen Bergwelt. — Wer einmal auf unsern Höhen Ausschau gehalten in Gottes herrliche Natur, wer hier oben, auf des Vaterlandes höchster Spitze, umgeben von der klaren reinen Gottesluft, die nichts Unreines, nichts Verderbliches neben sich duldet, beim Anblicke der Wunder Gottes die zartesten Saiten seiner Gefühle hat erklingen hören, der kann gar nicht anders, der muß unser herrliches Gebirge lieben, muß es mit allen Fasern seines Herzens umfassen! — Verehrte Anwesende! Wir sitzen an der Quelle der Herrlichkeiten, die Gott den Menschen zur Veredlung seines Herzens gegeben. Wir haben aus ihr mit vollen Zügen getrunken, wir sind daher mit unserm Gebirge auf das Tiefinnerste verbunden. Was kann die weitere Folge davon sein, als daß unsere Bestrebungen darauf gerichtet sind, unser Erzgebirge, welches leider noch nicht die Würdigung wie andere Gebirge Deutschlands gefunden, auch weiteren Kreisen zu erschließen, auch andern den Genuß, der uns beglückt, zu bereiten, unsrer heimatlichen Provinz die Anerkennung zu verschaffen, die ihr gebührt. —

Unsere Nachbarn da drüben im Böhmerlande waren schon längst zu der Einsicht gelangt, daß nur das eigene Handeln zum Ziele führt, — daß mit der Erbauung eines Turmes auf dem Keilberge dem Gebirge wesentlich gedient sei. — Die Ausführung brachte den Lohn! — Nie ist dieser Berg von den Touristen so zahlreich bestiegen worden, als in den jüngst verflossnen Jahren. — Sollten wir zusehen, wie sich der Verkehr von unsren sächsischen Bergen immer mehr wegwendete? Nie und nimmer! Die Hand ans Werk, so hieß es. — Der alte baufällige Turm, er muß fallen, ein neues Gebäude, welches den Ansprüchen der Gebirgsreisenden entspricht, welches denselben auch während der Nacht ein gastliches Dach bietet, an seine Stelle treten. — Es wurde an allen Pforten unsres Heimatlandes angeklopft, doch Thüren und Thore blieben, mit wenigen Ausnahmen, verschlossen. Die bescheidenen Gaben, welche eingingen, ließen ein Gelingen des Werkes in unabsehbare Ferne rücken. Wo nun Hilfe suchen? — Doch nur bei denen, die ein Herz für unser Gebirge haben konnten, bei den Erzgebirgsvereinen, die sich die Hebung unseres Gebirges nach verschiedenen Beziehungen hin zur Aufgabe gemacht haben. — Sie hörten unser erneutes Klopfen, sie fühlten mit uns, daß es Zeit sei, eine alte Schuld abzutragen, dem Erzgebirge durch die Erbauung eines Unterkunftshauses auf seinem höchsten Punkte wiederum zu Ansehen zu verhelfen. — Sie waren mit uns der Meinung: der Juwel, er steigt in seinem Werte, wenn ihm die richtige Fassung gegeben wird. — Die Hand der Liebe gab, und sie streute ihre Gaben reichlich aus. — Durch die Bewilligung von 1000 Mark aus Mitteln der Hauotkasse war ein wesentlicher Schritt vorwärts gethan worden, und aus allen Teilen unsres Landes flossen nun die Unterstützungen reichlich. In dem Bezirksausschusse zu Annaberg kam die erzgeb. Treue zum Ausdruck. Der Bezirksausschuß sprach das entscheidende Wort, sein hochherziger Entschluß, dem Unternehmen mit einer großen Geldsumme beizutreten, legte den Grundstein zum Gelingen des geplanten Werkes. — Den fortgesetzten Bemühungen unsres Zweigvereins, dem thatkräftigen Eingreifen des Gesamtvereins, insbesondere der eifrigen und nie rastenden Thätigkeit des Herrn Dr. Köhler ist es zu danken, daß wir an der Stelle, wo wir im verflossnen Jahre den Grund zu diesem herrlichen neuen Gebäude gelegt haben, heute wieder zusammenkommen konnten, um demselben seine Weihe zu geben. —

Wem aber ein schönes Werk gelungen ist, dem drängt es auch, den Gefühlen des Dankes, die seine Brust bewegen, Ausdruck zu verleihen. Unser Dank, er gilt vor allem dem Höchsten, der unser Unternehmen mit seinem reichen Segen begleitete, der, besonders in diesem Jahre, zum Aufbau ersprießliche Witterung, wie sie selten auf unsern Höhen zu finden ist, gegeben hat, der seine schützende Hand über das im Bau begriffene Haus und diejenigen, die daran gearbeitet haben, ausgebreitet hat, sodaß wir keinen Unfall zu beklagen brauchen. Unser Dank, er gebührt dem hohen Finanzministerium, welches uns noch in den letzten Tagen vor diesem Feste durch Überweisung weiterer 500 Mark hocherfreut hat; der hochgeehrten Forstverwaltung, welche durch allzeit gütiges Entgegenkommen die letzten Hindernisse beseitigte, die der Ausführung unsres Planes im Wege lagen; dem löbl. Bezirksausschusse für seine Opferwilligkeit, dem Herrn Amtshauptmann von Mayer in Annaberg für sein energisches Eingreifen, den geschätzten Leitern unsres Hauptvereines, welche bis zum heutigen Tage mit unermüdlichem Eifer, mit voller Hingabe des Herzens unsrer Sache gedient, den geehrten Brudervereinen, welche durch reichliche Unterstützungen, überhaupt allen denen, welche durch Rat und That das Werk gefördert haben.

Freilich mit einem Danke nur in Worten kann es nicht abgethan sein, ein Wort ohne die darauffolgende That ist ein leerer Schall.

Wir wollen nicht von dieser Stätte scheiden, ohne das Gelübde ausgesprochen zu haben, unsren Dank, welcher unsren Lippen entströmte, durch die That krönen zu wollen. In einem Augenblicke aufwallender Begeisterung, in einer glücklichen Stunde, die uns die Vorsehung gegeben, sind wir gar leicht geneigt, ein Versprechen zu geben, die und jene That vollbringen zu wollen, aber mit dem Entschwinden des schönen Augenblicks ist gar oft auch die edle Regung der Vergessenheit anheimgefallen. Wir nicht so! — Wir wissen, daß mit der Fertigstellung dieses Gebäudes dem Erzgebirge hinsichtlich des Fremdenverkehrs noch nicht voll und ganz geholfen sein kann, wir wissen, daß noch ein gut Teil Arbeit übrig bleibt, ehe sich der Strom der Reisenden in unsre Berge voll ergießt, ehe unser Fichtelberg die Würdigung erhält, die ihm gebührt. — Dafür, daß es besser werde, sind wir bereit, auch in Zukunft die Hand zu rastloser Thätigkeit zu bieten. — Was aber hierfür geschehen könnte, jetzt anzudeuten, würde zu weit führen. — Wir wollen dies den kommenden Tagen überlassen. —

Die Treue unsrer Gebirgsbewohner, des Erzgebirgers Liebe zu seinen Bergen, sein biederer Sinn, sie sind die Bürgschaft dafür, daß die Arbeit für die Interessen unsres Gebirges mit dem heutigen Tage ihren Abschluß noch nicht gefunden hat. —

Verehrte Anwesende! Wir scheiden in kurzer Zeit von dieser Stätte, die uns so lieb geworden ist, wo unsre Herzen in dem Bewußtsein eines gemeinsam errungenen Werkes Vereinigung gefunden haben. — Wir überlassen den Bau seinen Gespielen — den klaren Lüften, die seine Stirne kosen, den schneidenden Winden, die alles Unreine von seinem Scheitel fern halten, den schnellen Wolken, die ihn mit ihrem Schatten decken, dem sorglosen Wilde, das bewundernd zu ihm aufblickt, dem grünen Walde, der ihm seine Düfte spendet und ihn mit sanftem Nicken grüßt. — Fern von dem Getriebe der Menschen, die seine Ruhe mit dem Geräusche der Arbeit gestört, schaut er, ein Wahrzeichen, daß die Einheit auch in den heutigen Tagen noch Großes leistet, in die Gründe und Thäler unsres Heimatlandes nieder, ruft er alle diejenigen, die im Beschauen der weiten Welt noch beseligende Befriedigung finden, zu sich hinauf. Friedlich schaut unser Bau hinab in die Lande, und giebt Frieden denen, die von ihm die schöne Erde betrachten.

Doch nicht immer wird der Friede sein Begleiter sein; er wird sich zum Kampfe rüsten müssen, wenn die glanzvollen Tage des Sommers sich ihrem Ende nahen, wenn der Herbst mit dem Golde seiner Blätter von uns scheidet. — Der Allmächtige aber wird den Stürmen, die heulend sein Gemäuer umkreisen, den entfesselten Elementen, die sein festes Gefüge aus dem Zusammenhange zu reißen drohen, wehren. Er wird das verzehrende Feuer, das er, dem Bösen zum Schrecken, in seinen Blitzen mit vernichtender Gewalt auf die Erde herniederschleudert, gnädig von seinem Haupte ablenken. —

Mögen aber auch die Elemente ihr Unwesen hier oben halten, sie werden das Haus nicht mit gleicher Gefahr bedrohen, wie die Bosheit und List der Menschen. — Die Bosheit, sie giebt das Schönste dem Verderben preis, die List, sie weiht auch das festeste Bauwerk dem Untergange. — Unser Fichtelberg, er hat das frevelhafte Treiben der Menschen zu wiederholten Malen erfahren. — Möchte das neue Bauwerk von der Zerstörungswut der Menschen verschont bleiben. Möchte es in dieser Beziehung von unserm Berge heißen: „Die Welt wird schöner jeden Tag, Wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Plag.” — Ob aber auch der niedrige Menschengeist noch allerwegen seinen Umzug hält, so hoffen wir doch, unser Bau, er werde Generationen zu sich herauf wollen sehen, unser Berg, er werde auch fernerhin ein Altar Gottes bleiben. — Die Zunge des Spötters, der beim Anblick der herrlichen Gotteswelt nichts von der Seligkeit des frommen Beschauers empfindet, sie müsse hier schweigen; alles Gemeine, was diese reine Gotteswelt entweihen könnte, es müsse von diesem Berge auf immer verbannt bleiben.

Das gebe Gott, der unsres Berges Schutz und unsres Baues treuester Hüter sein möge!”

Nachdem das Loblied: „Nun danket alle Gott!” verklungen war, wies Herr Bezirksingenieur Prasse aus Leipzig in beredten Worten auf die vielfachen Verdienste hin, die sich Herr Dr. Köhler um den Erzgebirgsverein und damit um unsere erzgebirgische Heimat erworben, und forderte die Anwesenden auf, dem genannten Herrn ein Hoch zu bringen, welcher Aufforderung auch allseitig entsprochen ward.

Nach Beendigung der erhebenden Feierlichkeit herrschte im Fichtelberghause sowie auf dem Platze vor demselben ein gar fröhliches Leben und Treiben. Ungemein viele Personen bestiegen den Aussichtsturm und erfreuten sich an der herrlichen Aussicht, die sich von der Plattform desselben aus darbietet. Das Fichtelberghaus selbst, über dessen äußere und innere Einrichtung allseitig die anerkennendsten Urteile abgegeben wurden, ist auf dem kreisrunden ca. 40 m Durchmesser habenden Plateau des hinteren Fichtelberges (1214 m) erbaut. Die Längenaxe des Gebäudes weicht um ca 45° von dem Meridian ab und besteht dasselbe aus dem Hauptgebäude und dem Treppenhaus mit dem Haupteingang von Nordost und den beiden seitlichen Anbauten für die Nebenräume. Das Hauptgebäude enthält a. im Souterrain zwei Kellerräume, b. im Erdgeschoß ein geräumiges Gastzimmer, ein dergleichen reservirtes, eine Küche und ein Wohnzimmer für den Wirt, c. im Obergeschoß drei nach Osten gelegene Fremdenzimmer mit je zwei Betten und ein größeres Zimmer, das als gemeinschaftlicher Schlafraum benutzt werden kann. Außer den erforderlichen Bequemlichkeiten enthält das Gebäude noch einen Ascheraum im Souterrain und zwei Kammern im Obergeschoß. Das gegen den Hauptbau turmartig erhöhte Treppenhaus gestattet bei einer Höhe von ca. 12,0 m den Austritt auf ein von Zinnen begrenztes Plateau, von welchem aus eine herrliche Rundsicht geboten ist. Das Gebäude, von vorzüglicher Gesamtwirkung, ist in seinen Umfassungen aus Schieferbruchsteinen mit innerem Ziegelfutter und äußerlichem Cementverputz, die Scheidungen dagegen von Ziegeln hergestellt, während die Treppen, der Sockel, die Armirungen der Hauptecken, die Fenster- und Thüreinfassungen, Gesimse und Zinnen aus Granit bestehen. Das Dach des Hauptbaues ist mit Eisenblech eingedeckt, während das Aussichtsplateau des Treppenturmes, dessen Austritt durch einen eisernen Schutzturm von 1,60 m lichter Weite überbaut ist, Holzcementeindeckung erhalten hat. Die Stockwerkshöhen betragen 1. im Souterrain 2,50 m, 2. vom Erdgeschoß 3,25 m, 3. vom Obergeschoß 2,80 m. An der Südwestseite des Hauses befinden sich zwei große Tafeln im Emaille (aufs beste ausgeführt von Herrn Klötzer in Lauter bei Schwarzenberg), die auf weißem Grunde mit weißgrüner Einfassung folgende Inschrift tragen:

I. Fichtelberghaus
erbaut 1888 bis 1889
vom
Erzgebirgsverein.
Sei allezeit gestellt in Gottes Hand,
Blick stets auf ein gesegnet Vaterland,
Bleib dem Verein ein Bruderband.

II. Zur
Erinnerung
an das
800jährige Regierungs-Jubelfest
des
erlauchten Herrscherhauses Wettin.
Der Erzgebirgsverein.

Ein sehr wertvolles Geschenk ist dem Hause kurz vor der Weihe noch dadurch geworden, daß die Firma Burckhardt & Ziesler in Chemnitz eine doppelflügelige Eisenthüre am Restaurationslokale stiftete. Den hochgeehrten Schenkgebern sei hierfür noch an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen.

Vom Fichtelberghause sind im Verlage des Erzgebirgsvereins vorzügliche größere und kleinere Photographien, aufgenommen von Herrn Photograph Schuster in Johanngeorgenstadt, erschienen, und ebenso hat der Gesamtvorstand Postkarten (angefertigt von C. M. Gärtner in Schwarzenberg) herstellen lassen, die ebenfalls eine vortreffliche Abbildung des Hauses zeigen.

Was die Ausstattung der Restaurationsräume und der Fremdenzimmer anbelangt, so ist dieselbe durch den Wirt, Herrn Brutus Fleischmann, in einer Weise ausgeführt worden, die sicherlich allen Ansprüchen, auch weitgehenden, genügt. Die Preise für Übernachten (Bett mit Kaffee 1 Mk. 60 Pfg.), Speisen und Getränke, durchweg mäßige, hat der Gesamtvorstand im Einverständnis mit Herrn Fleischmann festgestellt. —

Gegen Abend verließen die Festteilnehmer den Berg, auf dem die Feier in so schöner Weise verlaufen war. Im Saale des Rathauses zu Oberwiesenthal fand am Abend als weitere Feier eine gesellige Vereinigung statt, die unter sehr zahlreicher Beteiligung gleichfalls aufs schönste vor sich ging. Den Commers leitete Herr Referendar Brändler aus Oberwiesenthal. Gesangsvorträge, in höchst anzuerkennender Weise vom Männergesangverein zu Oberwiesenthal, unter Direktion des Herrn Organisten Richter ausgeführt, wechselten mit Vorträgen der Stadtkapelle und ernsten und heiteren Reden ab. Es sprachen, um nur einige anzuführen, die Herren Guido Müller, Dr. Köhler, Dr. Jacobi-Werdau (derselbe behandelte u. a. in einem prächtigen Gedichte Fichtel- und Keilberg), Bürgermeister Richter, Baumeister Puschmann, Dr. König-Chemnitz, Schuldirektor Tauchmann-Neustädtel, Referendar Tetzner-Stollberg und der Unterzeichnete. Während des Commerses kamen ferner die durch Telegramme eingegangenen Glückwünsche zur Verlesung. Es waren dies folgende:

Plauen Vgtl. Dem heute auf Sachsens höchstem Berggipfel versammelten Erzgebirgs-Verein sendet zur Weihe des Fichtelberghauses ein freudiges Glückauf
der Verband vogtländischer Gebirgsvereine. Metzner

Dresden. Herzliche Glückwünsche zur glücklichen Vollendung des großen Werks und freundnachbarliche Grüße sendet Centralausschuß des Gebirgsvereins für die sächs. böhmische Schweiz. Professor Lehmann.

Teplitz. Zur denkwürdigen Feier die herzlichsten Glückwünsche. Fichtel- und Keilbergturm, die höchsten Bergwarten des Erzgebirges, mögen diesem immerdar zum Segen gereichen.
Gebirgsverein Teplitz. Wenisch, Obmann.

Dresden. Der Zweigverein Dresden sendet ein kräftiges Glückauf zur Einweihung des Unterkunftshauses.
Die Vorsitzenden: Flohr und Kretzschmar.

Zwickau. Herzlichste Glückwünsche zur Weihe des höchsten Hauses im Sachsenlande bringt Landsmannschaft Erzgebirger und Vogtländer Zwickau, besonderen Gruß.
Hermann Martin.

Lengenfeld, Vogtl. Ein Hoch dem Gebirgsverein Wiesenthal und seinem Vorstand, dem geistigen Schöpfer des herrlichen Werkes.
Hänig, Amtsrichter.

Johanngeorgenstadt. So weit wie der Berg in die Lande schaut, So weit reicht das Lob des, der ihn bebaut, So hoch wie der Berg in den Himmel strebt, So hoch fliegt der Ruhm des, der ihn belebt, Glückauf zum Gelingen! Weit tön es hinaus mein Hoch auf den Schöpfer des stolzesten Baues.
Ackermann Dr. jur., Referendar.

Die herzlichsten Glückwünsche hat ferner Herr Gustav Helmrich in Crimmitschau und Leitelshain in einem Briefe übersandt.

Am Abende des Festtages selbst erglänzte das Fichtelberghaus in prächtiger Beleuchtung. Den Fichtelberg und den stolzen Bau auf demselben behandelnd, war ferner ein Heftchen Gedichte (Fichtelbergklänge) erschienen, das sich der beifälligsten Aufnahme erfreute. Das so schön verlaufene Fest aber wird sicherlich allen Teilnehmern in angenehmster Erinnerung bleiben.

H. Möckel.

Quelle: Glückauf! Organ des Erzgebirgsvereins. 9. Jg. Nr. 7 v. Juli 1889, S. 61 – 68.