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Der Zweigverein Schneeberg-Neustädtel hat einen in der Generalversammlung dieses Jahres gefaßten Beschlusse gemäß den Königlichen Hüttenmeister Herrn Anton Müller in Oberschlema in dankbarer Anerkennung seiner uneigennützigen und keine Mühe scheuenden Wirksamkeit bei Herausgabe des Albums mit Ansichten aus dem Erzgebirge zu seinem außerordentlichen und korrespondierenden Mitgliede ernannt und ihm ein darauf bezügliches Diplom überreicht.

Einem von vielen Seiten geäußerten Wunsche ist der Verein kürzlich gerecht geworden, indem er längs des dem Schlemathale zugekehrten, durch Wegweiser gekennzeichneten Weges nach der Unterstandshütte und dem Turme auf dem Gleesberge einige Ruhebänke errichtet hat. Auch auf dem Keilberge, von dem aus sich dem Auge bekanntlich ein äußerst lieblicher Anblick der Stadt Schneeberg darbietet, ist eine Bank aufgestellt worden. Die (allerdings erst in der Entstehung begriffene) Vereinsbibliothek hat durch Anschaffung von vorläufig vier Sektionen – Schneeberg, Schwarzenberg, Lößnitz und Kirchberg – der Generalstabskarte einen sehr nützlichen Zuwachs erhalten. Diese Karten können bei dem Vereinsvorsitzenden zum Gebrauche bei Ausflügen entnommen werden.

Die Nachbarvereine Kirchberg und Schneeberg-Neustädtel gaben sich am Sonntag, den 23. Juli auf dem von beiden Städten gleichweit entfernten beliebten Aussichtspunkte Hirschenstein ein vom schönsten Wetter bevorzugtes Stelldichein, das, da sowohl für ein Glas guten Stoffes, als auch, und zwar seitens des Kirchberger Vereines, für musikalische Genüsse ausreichend gesorgt war, für alle Beteiligten in zufriedenstellendster Weise verlief. In der schon mehrfach und so auch bei dieser Gelegenheit wieder erörterten Frage wegen einer auf dem Hirschsteine zu errichtenden Baulichkeit wurde ein endgültiger Entschluß nicht gefaßt, derselbe vielmehr bis auf das nächste Jahr verschoben.

Ein in Aussicht genommenes Konzert auf dem Gleesberge konnte, nachdem es schon vierzehn Tage früher wegen schlechten Wetters hatte unterbleiben müssen, endlich am 11. September zur Ausführung kommen. Bei herrlichem für eine derartige Festlichkeit ganz geeignetem Wetter hatte sich eine nicht gerade große Schar von Mitgliedern des Zweigvereins mit ihren Angehörigen am Fuße des Turmes in den Nachmittagsstunden eingefunden, um bei einem Glase trefflichen Bieres und bescheidenem Imbiß teils auf den vom Verein hergestellten Anlagen, teils auf heraufgeschafften Tischen und Bänken, teils endlich auf mitgebrachten Tüchern gelagert, den Klängen der Musik zu lauschen und sich in köstlicher Waldesluft an den Wundern der Gotteswelt zu erfreuen. Unter den Klängen der Musik wurde bei hereinbrechendem Abend der Rückmarsch nach der Heimat angetreten. Auch an dieser Stelle sei dem Vorsitzenden des Zweigvereins, dem schon am Fuße des Berges für seine Bemühungen ein anerkennendes Hoch ausgebracht wurde, für diese schöne Veranstaltung der Dank der Gesellschaft und die Bitte um Wiederholung derselben im nächsten Jahre ausgesprochen.

Die am 31. August abgehaltene Versammlung des Erzgebirgszweigvereins Dippoldiswalde-Frauenstein war, auch von Gästen, recht zahlreich besucht. Nach Aufnahme dreier neuer Mitglieder und Erledigung der sonstigen Eingänge, worunter sich viele wertvolle Photographien befanden, hielt Herr Kaufmann R. Lincke einen höchst interessanten Vortrag über eine von ihm in diesem Jahre ausgeführte Reise nach der Schweiz und durch den Gotthardtunnel nach den oberitalienischen Seen.

Der Zweigverein Glauchau zeigt an, daß sein Vorstand sich zur Zeit zusammensetzt aus den Herren Julius Freitag als Vorsitzenden, Rucks, stellvertretenden Vorsitzenden, Rendant Louis Uhlmann als Schriftführer und Peschke als Kassierer.

Quelle: Glückauf! Organ des Erzgebirgsvereins. 2. Jahrgang. No. 9 v. 15. September 1882, S. 82.