Mitteilungen aus den Zweigvereinen.

Marienberg, 15. April. In der am 25. März a. c. abgehaltenen Generalversammlung des hiesigen Zweigvereins wurden die Herren Amtshauptmann v. Kirchbach und Schichtmeister Hinkel in ihrer bisherigen Vereinsstellung wiedergewählt, während Herr Holzhaus, Direktor an der Königl. Unteroffiziersschule, für den ausgeschiedenen Herrn Oberlehrer Ulbricht das Schriftführeramt übernahm.

Sayda, 22. April. Nicht geahnt hätte man bei der vor nunmehr Jahresfrist erfolgten Gründung des hiesigen Zweigvereins, daß demselben ein so erfreuliches Wachsen, wie solches eingetreten, beschieden sein werde. Die Mitgliederzahl, bei der Gründung 32 betragend, ist nunmehr auf 86 gestiegen. Von diesen Mitgliedern sind 56 hiesige Einwohner, während die übrigen Mitglieder, insoweit nicht Freiberg und Cölln bei Meißen je ein Mitglied stellt, den umliegenden Ortschaften Neuhausen, Seifen, Frauenbach, Deutscheinsiedel, Kämmerswalde, Dorfchemnitz, Clausnitz, Voigtsdorf, Friedebach, Pilsdorf, Pfaffroda und Rauschenbach entstammen. Um auch zur unangenehmeren Jahreszeit seinen Mitgliedern etwas zu bieten und um zugleich einen Turmbaufond zu gründen, hat sich der Verein in den Besitz eines Theaters gesetzt und während des verflossenen Winters 3 Vorstellungen veranstaltet, welche ihrem Zwecke völlig gedient haben. Während des nunmehr begonnenen Sommerhalbjahres wird derselbe in seinem im vorigen Jahre begonnenen Werke, vorzüglichere Punkte der Umgegend aufzusuchen und zugängig zu machen, fortfahren. — Ein Gesuch um frühere Abfertigung der beiden ersten von Bienenmühle abgehenden Eisenbahnzüge zum Anschlusse an die von Freiberg nach Dresden verkehrenden beiden ersten Personenzüge, welches der Verein anfertigte und, nach erfolgter Vollziehung durch eine größere Anzahl Interessierter, darunter namentlich Gemeindevertretungen, zum Abgang brachte, hat leider nicht Berücksichtigung gefunden. —

Schönheide, den 24. April. Bei einer am 1. Februar a. c. abgehaltenen Generalversammlung ist der folgende Wechsel im Direktorium im hiesigen Zweigverein eingetreten. Der seit Januar d. J. pensionierte Herr Oberförster Müller hat die Annahme der Wiederwahl zum Vorsitzenden abgelehnt und ist nun dafür Herr Oberförster Francke hier zum Vorsitzenden gewählt worden. Ferner wurden: Herr G. F. Baumann zum Kassierer und Herr F. L. Baumann zum Schriftführer, sowie die Herren Gemeindevorstand Haupt, Pastor Steudel, Bauunternehmer Trommer, Architekt Robert Unger, Kaufmann Gustav Leistner, sämtlich hier, und Handelsmann Louis Sippach in Neuheide zu Ausschußmitgliedern gewählt.

Herrn Oberförster Müller hat der Verein in Anerkennung seiner Mühen und Arbeiten zum Ehrenmitglied ernannt.

Außer einem gemeinschaftlichen Vergnügen hat der Verein in diesem Jahre noch nichts Wesentliches weiter unternommen, doch soll nun demnächst wieder die Aufnahme der Arbeiten beginnen.

Auf nächsten Sonntag ist eine Exkursion nach dem Torfhause bei Eibenstock und dann nach dem Sternflügel projektiert, worüber noch vielleicht darüber berichtet wird.

Wegen passender Wohnungen für Sommerfrischler sieht sich der Verein um; besonders verdient Neuheide Berücksichtigung, da es sich wegen seiner Ruhe, Nähe des Waldes, Lage inmitten von Wiesen etc. vorzüglich eignen dürfte.

Adorf. Der hiesige Erzgebirgs-Zweigverein hielt am 25. April eine Versammlung ab, in welcher beschlossen wurde, den auf der Jugelsburger Höhe gekennzeichneten Aussichtspunkt am 21. Mai einzuweihen und auf der Bergener Höhe einen hölzernen Aussichtsturm zu errichten. Der Besitzer der Bergener Höhe, Herr Rittergutsbesitzer Roßbach, hat die unentgeltliche Ablassung des Platzes, sowie des zum Bau nötigen Holzes freundlichst zugesagt. Herr Schriftführer Schotola referierte über die Chemnitzer Delegiertenversammlung und es entspann sich noch eine längere Debatte über die Frage der Erteilung der Ehrenmitgliedschaft seitens der Zweigvereine.

Zöblitz, den 4. Mai. Im April hat sich daselbst ein Erzgebirgsverein gebildet, der zur Zeit 24 Mitglieder zählt und als dessen Direktorium gewählt worden sind: Oberförster Beyreuther, Vorsitzender, Pfarrer H. Zabel, Schriftführer, Stadtkassierer Tanneberger, Kassierer. — Der Anschluß an den Erzgebirgsverein mit Vorort Schneeberg wurde erklärt.

Schneeberg. Den Touristen, die unser westliches Erzgebirge besuchen, namentlich den Bewohnern Zwickaus, wird die Nachricht willkommen sein, daß, einer Mitteilung an den Gesamtvorstand des Erzgebirgsvereins zufolge, die Kgl. Generaldirektion der Staatseisenbahnen die Einlegung eines regelmäßig verkehrenden Frühzuges von Zwickau (Abfahrt gegen 5 Uhr vormittags) nach Schwarzenberg mit sofortigen Anschluß nach Schneeberg genehmigt hat.

Quelle: Glückauf! Organ des Erzgebirgsvereins. 2. Jahrgang. No. 5 v. 15. Mai 1882, S. 40 – 41.