Sie werden erstaunt sein, daß die Ihnen sicher lieb gewordene Zeitschrift, der Kulturspiegel des Kreises Annaberg, plötzlich in einer ganz anderen Aufmachung erscheint. Vielleicht sind Sie sogar verärgert, weil die neue Monatszeitschrift „kultur und heimat” in ihrer neuen Form nicht mehr in Ihre Sammlung paßt.
Nun, es hat selbstverständlich eine besondere Bewandtnis mit der Veränderung der Form. Die neue Form kann, wie das auch bei Kunstwerken beispielsweise nicht anders ist, nur durch einen neuen Inhalt bedingt sein. Und so ist das auch in unserem Falle.
In unserem kulturellen Leben – im großen in der DDR und im kleinen im Kreis Annaberg – hat sich in den letzten Jahren vieles verändert, sich vieles Neue entwickelt. Da bildeten sich Dorfklubs; dort entstehen kulturelle Zentren; in einigen Orten bestehen bereits Jugendklubs. Die Dorf- und Betriebsakademien beginnen eine immer größere Rolle im Bildungswesen unserer sozialistischen Demokratie zu spielen. All dies Neue, sich Entwickelnde müssen wir erkennen, müssen es pflegen, ihm zum Durchbruch, zum Blühen verhelfen. Das ist eine Grundforderung der materialistischen Dialektik: alles Neue erkennen und ihm in der Entwicklung helfen.
Nun war die bisherige Aufgabe eines Kulturspiegels, das kulturelle Geschehen des Kreises widerzuspiegeln. Diese Aufgabenstellung ist zu begrenzt. Wir wollen in Zukunft nicht nur ein Spiegel, wir wollen aktiver Helfer sein, um überall ein interessantes, vielgestaltiges, die Menschen begeisterndes Kulturleben zu entwickeln.
Unsere kleine Zeitschrift soll auf allen erdenklichen Gebieten des kulturellen Lebens gute Erfahrungen vermitteln, Gedanken austauschen, Meinungsfreiheit entwickeln. Sie soll auch monatlich gute Arbeiten unseres bildnerischen Volksschaffens zeigen.
Eins noch zum Abschluß: „kultur und heimat” wird in dem Maße ihre Aufgaben erfüllen, wie es gelingt, die Volkskunst- und Kulturschaffenden unseres Kreises zur Mitarbeit an der Zeitschrift zu gewinnen.
Wir hoffen auf Ihre Mitarbeit und …, daß Ihnen die Zeitschrift auch weiterhin gefällt.
Kreiskabinett für Kulturarbeit.
Quelle: Kultur und Heimat 8. Jg., August 1961 S. 90